Winterschutz Trachycarpus fortunei

Winter 2010/2011

Nach den Erfahrungen des letzten Jahres habe ich den Schutz für diesen Winter etwas umfangreicher gestaltet. Die meisten großen, neu ausgepflanzten Wagnerianus haben alle eine Styroporumbauung bekommen. Dazu habe ich Styroporplatten mit einer Stärke von 5 cm an einer Lattenkonstruktion befestigt. Gestern am 10.12.10 habe ich wegen der milden Witterung die Umbauungen geöffnet und alle Palmen sehen trotz der fast 3-wöchigen Dauerfrostperiode bis knapp -10° gut aus. Nun können alle Palmen für 3 Tage Licht und Regen bekommen und dann werden sie wieder eingepackt, da die nächste Frostperiode schon wieder naht. Interessant war, das der Boden innerhalb der Umbauungen nicht gefroren war und dabei wurde nicht gemulcht! Alles was ohne Umbauung ist wurde dicker als in den Vorjahren eingepackt. Mit Flies wurden die Wedel zusammengebunden, Jutesäcke wurden um die Stämme bzw. Stammansätze gelegt und die gesamte Palme wurde in dicke Fliessäcke gehüllt, die bei extremer Kälte auch noch mit Luftpolsterfolie umwickelt werden.
So sehen die Umbauungen aus, die auf dem Foto noch geöffnet waren. Mit einsetzen des stärkeren Frosts wurden die Umbauungen oben mit Styroporplatten abgedeckt und bei Extremfrösten ist es möglich Grabkerzen hinein zu stellen.
Winterschutz für Trachycarpus

Am 31.12.2010 habe ich alle Umbauungen geöffnet und alle Palmen ausgepackt. Bis auf hier und dort ein paar gelbe Spitzen sehen alle Palmen gut aus. Nun ist für die nächste Zeit kein größerer Frost vorhergesagt und sie stehen luftig und können sich von dem Stress der letzten Wochen erholen.

Nach dem Winter
Ich habe die Feststellung gemacht, das Trachycarpus fortunei im Wedel mehr Frost verträgt als Trachycarpus wagnerianus. Ob es immer so zutrifft kann ich nicht sagen, aber da ich 5 Wagnerianus und 6 fortunei geschützt hatte, ist es schon auffällig, das die Fortunei keinerlei Schäden aufweisen, wogegen an allen Wagnerianus leichte Schäden an den Wedeln sind.  Wichtig ist mir aber das alle Palmen lebend über den Winter gekommen sind und gut austreiben. Außerdem habe ich festgestellt, das die von mir gebauten "Styropor-Türme" nicht mehr Kälte abhalten als eine Umbauung mit Luftpolsterfolie, die zwei Mal um im Quadrat gesteckte Dachlatten gewickelt wurde oder ein verpacken mit Jute, Fliessäcken und Luftpolsterfolie.  Ich habe alle drei Schutzarten temperaturmäßig überwacht und nur ganz geringe Abweichungen feststellen können.


Winter 2009/2010
Dieser Winter war der Horror! Viele Palmen sind erfroren, da am 19.12. für die Nacht -8° vorhergesagt waren und es tatsächlich -18,7° wurden. Die Palmen waren alle ungeschützt, da wir bei einer Vorhersage von -8° durch eine geschützte Lage immer 1-2° weniger Kälte haben und ich bei solchen Temperaturen die Palmen nicht schütze. Nach dieser Nacht war schon klar, das alle Palmen wedellos sein würden. Aber zu diesem Zeitpunkt ahnte ja noch niemand, das es noch sehr viel schlimmer kommen sollte, denn der Frost hielt ohne Unterbrechung bis Mitte/Ende Februar an. Das war für viele Palmen zu viel. Einige größere Trachys fingen im Frühjahr an langsam neu auszutreiben, um kurz danach zu kollabieren. Überlebt haben nur kleine Trachys mit bis zu 20 cm Stamm.
Da man bekanntlich aus Schaden klug wird, bekommen ab dem nächsten Winter alle großen Palmen ein Haus aus Styropor drüber gestellt. Das wird früh genug aufgestellt, wobei eine Seite offen bleibt, solange der Frost nicht kritisch wird. Außerdem wird eine Meßstation mit Alarmfunktion angeschafft, die sich meldet, wenn der eingestellte Wert unterschritten wird. Dann kann auch noch mitten in der Nacht schnell die 4. Seite des Styroporhauses geschlossen werden.


Winter 2008/2009

Dieser Winter war recht heftig, bei uns nicht von den Temperaturen mit kurzzeitig für eine Nacht um -15° und einigen Nächten um die -11°/-12°, aber es war sehr langer Dauerfrost. Es waren noch keine Palmen ausgepflanzt, sondern alle standen noch in Kübeln. Als sich der Winter angekündigt hat, habe ich die kleineren Palmen auf die Terrasse gestellt. Ganz kleine standen mit dem Topf in einem Karton, der mit Stroh gefüllt war. Dort waren sie durch den oberen Balkon vor Feuchtigkeit geschützt. Alle großen Kübel, die im Garten standen, bekamen ein Pflanzenflies über die Wedel, das keine Feuchtigkeit mehr an die Palmen kam. Als sich Dauerfrost ankündigte mit erheblichen Minustemperaturen habe ich die Kübel auf Terrasse und im Garten in Luftpolsterfolie gepackt. Die Kübel auf der Terrasse bekamen auch eine Abdeckung mit Pflanzenflies über die Wedel. Den im Garten stehenden Palmen habe ich die Wedel zusammengebunden und sie in Pflanzenflies eingepackt und mehrere Lagen Luftpolsterfolie um die Kübel. Außerdem standen sie auf dicken Styroporplatten. Alle Kübel waren trotzdem komplett durchgefroren, da die Dauerfrostperiode sehr lang war. Bei leichten Plustemperaturen am Tag wurden die Kübel von der Luftpolsterfolie befreit, damit sie tauen konnten. Die Wedel blieben aber weiterhin eingepackt. Zum Nachmittag wenn es wieder in den Minusbereich ging, wurden wieder alle Kübel gut verpackt. Als absehbar war, das der größte Frost vorüber ist, habe ich alle Kübel mit warmen Wasser gegossen und sie damit endgültig aufgetaut. Erst dann habe ich auch die Wedel von ihrer Verpackung befreit, denn wenn die Wedel vorher Wind und Sonne ausgesetzt worden wären, hätte die Pflanze Feuchtigkeit verbraucht, die die Wurzeln durch die gefrorenen Kübel nicht hätten liefern können. Dadurch wäre dann Frosttrocknis an den Wedeln entstanden. So haben alle meine Palmen ob kleinere oder größere Trachys und auch Humilis den Winter ohne Schäden überstanden. Kleine Palmen bis ca. 40 cm Gesamthöhe habe ich bei -8,5° in den Keller gestellt. Das war die "Verpackung" am 11.12.2008, als Schutz vor Feuchtigkeit:

Trachycarpus fortunei

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